Aus­wir­kun­gen der Corona-Krise

für die SPD-Frak­ti­on bean­tra­gen unse­re Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Bea­te Plie­te, der stv. Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Wolf­gang Kai­ser und Rats­mit­glied Hein­rich Wien­gar­ten einen aktua­li­sier­ten Sach­stands­be­richt zu den Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Pan­de­mie in Hal­tern am See für die Rats­sit­zung am 18. Juni.

Die aktu­el­len Aus­wir­kun­gen auf den Arbeits­markt (Mel­dun­gen Kurz­ar­beit, SGB  2, SGB 3), Gewer­be­steu­er­stun­dun­gen, Insol­ven­zen sowie wei­te­re Aus­wir­kun­gen auf den städ­ti­schen Haus­halt sind dabei von beson­de­rem Interesse.

Der Rat möge zudem fol­gen­de For­de­run­gen an die Lan­des­re­gie­rung NRW beschließen:

-           Mit­tel aus dem Son­der­ver­mö­gen zur Finan­zie­rung aller direk­ten und indi­rek­ten Fol­gen der Bewäl­ti­gung der Coro­na-Kri­se zur Kom­pen­sa­ti­on kom­mu­na­ler Steu­er­aus­fäl­le zur Ver­fü­gung zu stellen,

-           die in den Kom­mu­nen zusätz­lich benö­tig­te Liqui­di­tät sicher­zu­stel­len und in die­sem Zusam­men­hang auch die Alt­schul­den­fra­ge end­lich zu klären.

Begrün­dung

In die­ser schwe­ren und nie dage­we­se­nen Zeit kommt es auf ein Zusam­men­spiel der poli­ti­schen Kräf­te aller staat­li­chen Ebe­nen an, um den Wohl­stand, den Fort­schritt und den sozia­len Frie­den in unse­rer Stadt zu wah­ren und zu mehren.

Die Coro­na-Kri­se darf nicht zur Ver­schär­fung der gesell­schaft­li­chen Fol­gen unglei­cher Lebens­ver­hält­nis­se in den Kom­mu­nen bei­tra­gen und somit zur wei­te­ren Spal­tung unse­rer Gesell­schaft sowie der kom­mu­na­len Fami­lie führen.

Ange­sicht der ein­ge­bro­che­nen Nach­fra­ge in vie­len Wirt­schafts­be­rei­chen ist von nach­hal­ti­gen Ein­brü­chen der Steu­er­ein­nah­men der Kom­mu­nen aus­zu­ge­hen. Die Ein­kom­men­steu­er­an­tei­le, die Antei­le an der Umsatz­steu­er und ins­be­son­de­re die Ein­zah­lun­gen aus der Gewer­be­steu­er wer­den deut­lich absinken.

Auch über den kom­mu­na­len Finanz­aus­gleich wird unse­re Stadt mit­tel­bar durch weg­bre­chen­de Steu­er­ein­nah­men in Fol­ge der Coro­na-Kri­se geschä­digt. Sinkt das Steu­er­auf­kom­men ins­ge­samt, sinkt auch die Sum­me der Ver­bund­steu­ern an denen die Kom­mu­nen über das Gemein­de­fi­nan­zie­rungs­ge­setz (GFG)  mit 23 Pro­zent betei­ligt werden.

Gleich­zei­tig wer­den stei­gen­de Kos­ten, auf deren Höhe die Stadt  kei­ner­lei Ein­fluss hat, den Haus­halt belas­ten. Ins­be­son­de­re im Gesund­heits­be­reich und bei den Sozi­al­kos­ten ist mit stei­gen­den Aus­ga­ben zu rech­nen.  Kom­mu­na­le Ein­rich­tun­gen wie Schwimm­bä­der, Stadt­bü­che­rei  oder die Musik­schu­le kön­nen der­zeit kei­ner­lei Deckungs­bei­trag zu den wei­ter­lau­fen­den Kos­ten erwirtschaften.

Hal­tern am See hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren gro­ße Anstren­gun­gen unter­nom­men – teil­wei­se auch mit Hil­fe des Stär­kungs­pakts Stadt­fi­nan­zen – um den Haus­halt aus­zu­glei­chen und hat hohe Kas­sen­kre­di­te abge­baut. Unter­stüt­zend wirk­ten dabei eine gute Kon­junk­tur­la­ge und posi­ti­ve Steu­er­ein­nah­men. Die­ses Bild dürf­te sich bald dra­ma­tisch verändern. 

Vor die­sem Hin­ter­grund brau­chen die Kom­mu­nen eine ech­te För­de­rung und nicht ledig­lich haus­halts­recht­li­che Erleich­te­run­gen oder wei­te­re Schul­den, die den ohne­hin über­gro­ßen Schul­den­berg der Kom­mu­nen zusätz­lich erhöhen.

Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de und Bür­ger­meis­ter­kan­di­da­tin Bea­te Plie­te erklärt: “Eine wei­te­re Belas­tung der Bür­ge­rIn­nen durch Coro­na-beding­te Steu­er- oder Gebüh­ren­er­hö­hun­gen schlie­ßen wir als Sozi­al­de­mo­kra­tIn­nen kate­go­risch aus.”

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