Aus gegebenem Anlass:
Zur Diskussion, dass an der Koeppstrasse und im Kardinal von Galen-Park sechs Kastanienbäume gefällt werden sollen, hier der Auszug der Stellungnahme der SPD-Fraktion Haltern am See aus Februar 2019:
Zentrum erweitern
Eine Qualifizierung der Koeppstraße zur Einkaufsstraße darf nicht zum Verdrängungswettbewerb mit der Lipp- und Mühlenstraße führen. In diesen Straßen sollen Geschäftsräume mangels Nachfrage zu Wohnraum umgewidmet werden. Im Widerspruch stünde dazu eine entsprechende Erweiterung an der Koeppstraße.
Umgestaltung und Aufwertung Kardinal-von-Galen-Park
Wir erkennen den Handlungsbedarf zur Attraktivitätssteigerung des Parks an. Diesen jedoch als „dunkel und abgelegen“ zu beschreiben, halten wir für falsch. Der vollständige Baumbestand ist aus Umweltschutzgründen in jedem Fall zu erhalten.“
Stellungnahme
“Es freut mich, dass so viele Menschen Anteil an unseren kommunalpolitischen Entscheidungen
nehmen, den Austausch und den Dialog suchen, um mit sachlichen Argumenten das Pro und
Contra der Beschlussvorlage 24/107 zur Gestaltung der Koeppstraße auszutauschen. Das
ermutigt, denn die Kommunalpolitik ist der Hort der Demokratie. Hier erleben wir hautnah die
Auswirkungen unserer Entscheidungen.
Wir, der Rat, sind lebendiger Teil dieser Stadtgesellschaft.
Im April 2019 hat der damalige Rat dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept, kurz ISEK, einstimmig
zugestimmt. Diese Grundsatzplanung enthielt noch keine abgestimmten Detailplanungen und die
Politik forderte damals zurecht, über die im Rahmen des ISEK umzusetzenden Einzelmaßnahmen
in der Folge diskutieren und abstimmen zu können.
Die SPD-Fraktion hatte in einer Stellungnahme im Februar 2019 bereits ihren Standpunkt für den
Bereich Kardinal-von-Galen-Park und Koeppstraße klar gemacht: Aufwertungsmaßnahmen für
den Kardinal-von-Galen-Park und die Koeppstraße finden nur unsere Zustimmung, wenn der
Baumbestand erhalten bleibt.
Diese Bäume waren und sind stadtbildprägend, machen den Park attraktiv, spenden Schatten
und schaffen Aufenthaltsqualität. Umweltfachleute bestätigen, dass die Bäume für das städtische
Mikroklima von großer Bedeutung sind.
Fünf Jahre nach Beschluss des ISEK wird uns nunmehr vom Bürgermeister eine Vorlage
präsentiert, in dem sechs Kastanienbäume ohne Not gefällt werden sollen. Das stößt auf das
Unverständnis der SPD-Fraktion und auch in der Stadtgesellschaft auf große Kritik. Der Plan der
Verwaltung berührt die Menschen zutiefst, denn sie wollen die Bäume erhalten.
Gibt es sachliche Zwänge, die die Fällung unausweichlich erscheinen lassen?
Künftige Starkregenereignisse und deren Auswirkungen sollen durch einen Stauraumkanal unterhalb der
Koeppstraße eingegrenzt werden. Die Notwendigkeit, sich auf solche Ereignisse vorzubereiten,
sehen wir gerade in Bayern, Sachsen und Österreich. Dennoch haben wir den Eindruck, dass
mögliche Alternativen zur uns vorgestellten Planung nicht ausreichend erdacht und geprüft
worden sind.
Die in der Planung enthaltene Verschwenkung der Koeppstraße nach Einmündung der Dr.
Conrads-Straße Richtung Park ist unseres Erachtens nicht zwingend. Es gibt Alternativen -
vielleicht muss man dann kreativer sein und den Autofahrenden zumuten, auf die Parkplätze in der
Koeppstraße weitestgehend zu verzichten? Vielleicht muss man hier den Radfahrenden und
Gehwegnutzenden den Vorrang einräumen?
Wir setzen uns unverändert für den Erhalt des Baumbestandes im Kardinal-von-Galen-Park und
der Koeppstraße ein.
Die SPD-Fraktion stimmt der Vorlage 24/107 nicht zu und fordert die Verwaltung auf, eine
alternative Konzeption zu erarbeiten.