„Ich wollt’ dich längst schon wieder sehen, mein alter Freund aus Kindertagen…“ sang Alexandra Mitte der siebziger Jahre in ihrem zu Herzen gehenden Lied über den Tod eines Baumes.
Vom massenhaften Baumsterben heutiger Tage ahnte man damals noch wenig und die Traurigkeit über den Verlust eines einzelnen, liebgewonnenen Baumes ist einem namenlosen Entsetzen gewichen angesichts der weltweiten Katastrophe, die tagtäglich riesige Wälder verschlingt und für immer zunichte macht.
Mit diesen Wäldern stirbt langsam aber sicher die grüne Lunge unserer Erde. Und das ist ganz wörtlich zu nehmen: Es sind die Bäume, beziehungsweise ihre Blätter, die unsere Atemluft zur Verfügung stellen und dafür sorgen, dass auf natürliche Weise CO2 aus der Atmosphäre kompensiert wird.
Ein einziger, mittelgroßer Baum bindet durchschnittlich 6 kg CO2 am Tag. Für einen europäischen Mischwald bedeutet das die Bindung von 4–12 Tonnen CO2 pro Hektar pro Jahr. Der tropische Regenwald bringt es auf der gleichen Fläche im gleichen Zeitraum sogar auf unvorstellbare 55 Tonnen CO2… „
Mit diesen Worten beginnt ein Bericht, den ich vor einiger Zeit für ein Umweltunternehmen in der Schweiz verfasst habe. Beim Lesen der Begründung der Stadtverwaltung kranke Bäume nicht ersetzten zu können und der Reaktionen darauf (Artikel der Halterner Zeitung vom 19.04.2016 von Martin Tochtrup und von Maike Thomas am 22.04.2016 „Nicht auf Bäume verzichten“) kam er mir wieder in den Sinn. Er zeigt eindeutig die hohe Priorität, die JEDER EINZELNE Baum heute hat. Im Wald ebenso wie im Innenstadtbereich und in Wohngebieten.
Die Beschattung im Sommer, die Nutzung als Lebensraum und Brutstätte für unzählig Vögel und Kleinstlebewesen sowie die positive Auswirkung auf die menschliche Psyche als auch schlicht der schöne Anblick steigern eindeutig die Wohnqualität und sind Gründe genug für jede Ersatzpflanzung.
Die fachmännische Empfehlung des Unternehmens Gertec (gezielte Anpflanzung ist möglich ohne Behinderung passiver Solarenergienutzung im Winter) sollte daher nicht unberücksichtigt bleiben. Dem Anliegen des Klimabeirates (nach Vorstellung der Probleme durch ausbleibende Nachpflanzungen) entsprochen und die Begründung der Verwaltung noch einmal überdacht werden.