Kri­ti­sche Polit-Büt­ten­re­de bei SPD-Karneval

HALTERN Die Mit­glie­der der ört­li­chen SPD kamen Sonn­tag­früh in der Begeg­nungs­stät­te der Arbei­ter­wohl­fahrt (AWO) zusam­men. Dort taten sie, was die CDU nach Ein­schät­zung von Erwin Kow­al­ski (Erwin Kir­schen­baum) dau­ernd tut: Kar­ne­val fei­ern. Anstatt Kamel­le hagel­te es def­ti­ge Kri­tik auch an der Stadtverwaltung.

Die Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Bea­te Plie­te nann­te den Wider­stand gegen die Regie­rung als Haupt­auf­ga­be einer Oppo­si­ti­ons­par­tei. Ziel der SPD sei es, das Rat­haus auf­zu­mi­schen: „Wir wol­len, dass die Ver­wal­tung arbei­ten muss.“

Par­tei­mit­glied und eins­ti­ger Bür­ger­meis­ter der Stadt, Erwin Kir­schen­baum, ver­wies in sei­ner Büt­ten­re­de auch bald dar­auf, dass die „kom­mu­na­le Regie­rung“ nicht genug arbei­te. In Anleh­nung an die Welt­meis­ter­stadt Hal­tern frot­zel­te er: „Aber, so scheint mir, iss von die­ser Art Leis­tungs­be­reit­schaft nix auf unse­re Stadt­spit­ze heruntergetropft.“

Lan­des- und Bundespolitiker

Bahn­hof, See­stern, Sythe­ner Senio­ren­zen­trum, Lipp­rams­dor­fer Deich und Wohn­pro­jekt Lina. All das sind Pro­jek­te, deren Pla­nungs- und Umset­zungs­dau­er die SPD als viel zu lang einstuft.

Von Lan­des­ebe­ne stimmt der SPD Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Hans-Peter Mül­ler zu, von Bun­des­ebe­ne tut dies der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Micha­el Groß. Bei­de rich­te­ten am Sonn­tag Gruß­wor­te an die Hal­ter­ner Genossen.

Spott bleibt nicht aus

Groß wies auch dar­auf hin, dass in Bezug auf den Bahn­hof nicht nur die Lokal­po­li­tik Pro­ble­me schaf­fe, son­dern auch Richt­li­ni­en des Bun­des den Fort­schritt ver­zö­ger­ten. Trotz­dem: Im wesent­li­chen galt die Kri­tik in der Begeg­nungs­stät­te der lokal­po­li­ti­schen Spitze.

Weil sich Rot und Schwarz in Hal­tern nicht ganz grün sind, blieb Spott nicht aus, zum Bei­spiel als es um den anony­men Brief­schrei­ber ging, der dem Bür­ger­meis­ter Kor­rup­ti­on unter­stell­te. Kir­schen­baum ali­as Kow­al­ski: „Dem Ver­neh­men nach war die CDU ganz wild dar­auf, den anony­men Schrei­ber zu fin­den, weil se ihn bei de Roten ver­mu­tet hat­ten. Jezz sind se janz ent­täuscht. Ett waren nich die Roten…“

“Nich auf de Roten hören”

Mit der SPD an der Spit­ze wäre so man­ches sowie­so anders gekom­men, so der Tenor der Büt­ten­re­de. „Datt ken­nen wir ja: ’Nur nich auf de Roten hören‘ iss ers­te Devi­se in unse­rer Stadt“, bedau­ert Kowalski.

Für die Zukunft der Stadt sieht er aber nicht schwarz und schloss sich damit der Mei­nung der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den an. Die SPD kön­ne den Kampf gegen die CDU „aus der Noch-Min­der­heit gewin­nen“, gibt sich der Bütt­red­ner opti­mis­tisch. Gro­ßer Applaus aus der Parteirunde.

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