Sondersitzung des Rates gefordert! Hier der Resolutionstext im Wortlaut
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
auf Grund des Beschlusses des Aufsichtsrates der KKRN vom 24.04.2018, die geburtshilfliche Abteilung des St. Sixtus Krankenhauses zum 30.06.2018 (Quelle HZ online 25.04.2018) zu schließen, bitten wir um eine zeitnahe Sondersitzung des Rates zum Beschluss der folgenden Resolution:
Der Rat der Stadt Haltern am See setzt mit dieser Resolution ein klares Zeichen gegen die Schließung der Fachabteilung für Geburtshilfe im St. Sixtus Krankenhaus
Dazu führen wir folgende Gründe an:
- Die geplante Schließung der Fachabteilung führt zu einer weiteren Verschlechterung der medizinischen Versorgung im Raum Haltern am See sowie der angrenzenden Städte wie z. B. Dülmen. Aufgrund der zentralen Lage und der damit verbundenen guten Erreichbarkeit des Halterner Krankenhauses muss die Fachabteilung erhalten bleiben. Frauen, die kurz vor Geburt eines Kindes stehen, sollten das Recht einer ortsnahen medizinzischen Versorgung haben.
- Die Familienfreundlichkeit der Stadt Haltern am See fällt mit einer entsprechenden Infrastruktur. Neben vielen anderen Angeboten zählt dazu auch die medizinische Versorgung von der Geburt bis zum Lebensende in unserem Krankenhaus. Eine medizinische Versorgung, die auf rein betriebswirtschaftlichen Zahlen beruht, wird der besonderen Situation im ländlichen Raum nicht gerecht.
- Der Krankenhausplan 2015 des Landes NRW enthält keine Festlegungen für einzelne Krankenhäuser. Vielmehr wird in den Vorbemerkungen zum Krankenhausplan 2015 ausgeführt:
Zitatanfang „Aus diesem Grund ist die Fortsetzung des intensiven Dialoges insbesondere mit der Krankenhausgesellschaft, den Ärzteorganisationen und den Krankenkassenverbänden unter Einbeziehung des Patientenbeauftragten zwingend erforderlich. Nur so können notwendige Veränderungen frühzeitig erkannt und weiterhin gemeinsam daran gearbeitet werden, das System zukunftsfest zu halten. Oberstes Ziel ist ein Gesundheitssystem, das konsequent daran ausgerichtet ist, was Patientinnen und Patienten tatsächlich brauchen.“ – Zitatende
Wir fordern, dass dieser Dialog geführt wird, bevor Entscheidungen fallen.
- Die MitarbeiterInnen der Abteilung brauchen einen verlässlichen Partner als Arbeitgeber. Diese Verlässlichkeit ist durch diesen Beschluss fahrlässig verloren gegangen.
Begründung:
In den letzten Jahren ist durch Kooperation der Häuser im Rahmen der KKRN jedes Krankenhaus für sich genommen auf seine Wirtschaftlichkeit geprüft worden. Den Aussagen der Vergangenheit folgend war die geburtshilfliche Abteilung des St. Sixtus Krankenhaus sowohl wirtschaftlich tragend als auch gesellschaftlich mehr als akzeptiert. Die Geburtenzahlen waren stetig ansteigend. Umso unverständlicher ist der Beschluss des Aufsichtsrates der KKRN vom 24.04.2018, der die Schließung einer gut geführten Abteilung zur Folge haben soll. Mit aller Entschiedenheit wehren wir uns als Rat der Stadt Haltern am See gegen diese Schließung. Die Bedeutung der Abteilung für die Existenz des Krankenhauses wird unseres Erachtens völlig unterschätzt.
Dass der Aufsichtsrat der KKRN Beschlüsse dieser Tragweite fasst, diese innerhalb von wenigen Wochen umzusetzen droht, gefährdet das bisher gute Miteinander vor Ort. Dieser Beschluss ist ein Affront für die Bürgerinnen und Bürger in Haltern am See.