Kampf dem Eichenprozessionsspinner

Eigent­lich sieht er ja ganz harm­los aus, der Eichen­pro­zes­si­ons­spin­ner, doch sei­ne Brenn­haa­re sind nicht zu unter­schät­zen: die Sym­pto­me nach Kon­takt rei­chen vom Juck­reiz über hef­ti­ge all­er­gi­sche Reak­ti­on bis zur Atem­not, Schwin­del, Fie­ber, Müdig­keit und Bindehautentzündungen.

Das Pro­blem: die Rau­pe brei­tet sich in ganz Deutsch­land immer wei­ter aus. Sie bevöl­kern im wesent­li­chen Eichen, bil­den dort klei­ne bis gro­ße Gespins­te, aus denen Mit­te bis Ende Juli die Fal­ter flie­gen und erneut auf den Baum­kro­nen ihre Eier able­gen. Mil­de Win­ter begüns­ti­gen das Über­le­ben der Gelege.

Auch in Hal­tern am See hat sich der Eichen­pro­zes­si­ons­spin­ner rasant aus­ge­brei­tet. Ver­schie­de­ne (Sport-)Veranstaltungen muss­ten ver­scho­ben oder ganz abge­sagt wer­den, damit Men­schen nicht durch den Kon­takt mit den Brenn­haa­ren gefähr­det wur­den. Mecha­ni­sche Gegen­maß­nah­men wie das Absau­gen der Gespins­te, wur­den vor­zugs­wei­se an Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen und Schu­len vor­ge­nom­men und kön­nen nicht flä­chen­de­ckend durch­ge­führt werden.

In der nie­der­län­di­schen Stadt Groes­beek wur­de das Pro­blem nun mit Unter­stüt­zung der Natur ange­gan­gen. Im April wur­den dort Nist­käs­ten an Eichen mit dem Ziel Rot­kehl­chen, Blau- und Kohl­mei­sen anzu­sie­deln, auf­ge­hängt, damit die Vögel die Rau­pen fres­sen. Der über­re­gio­na­len Bericht­erstat­tung ist zu ent­neh­men, dass der Ver­such geglückt ist und die Ver­brei­tung des Eichen­pro­zes­si­ons­spin­ners deut­lich ein­ge­dämmt wer­den konnte.

Die SPD-Frak­ti­on hat bean­tragt, dass die Stadt­ver­wal­tung hier ent­spre­chen­de Infor­ma­tio­nen ein­holt und auch in unse­rer Stadt mit der offen­sicht­lich sehr wirk­sa­men Metho­de dem Eichen­pro­zes­si­ons­spin­ner ent­ge­gen­wirkt. Unser Antrag hat zudem auch über­re­gio­nal Beach­tung gefun­den. Aus dem nie­der­säch­si­schen Gif­horn wur­de die oben beschrie­be­ne Metho­de als erfolg­reich beschrieben.

Der Rat der Stadt Hal­tern am See ist unse­rem Antrag am 4. Juli ein­stim­mig gefolgt. 

Facebook