Wind­vor­rang­zo­nen — Wie geht’s weiter?

Gemein­sam stell­ten nun die Frak­tio­nen von SPD, FDP und WGH eine Anfra­ge bzw. Antrag an Bür­ger­meis­ter Klim­pel zum wei­te­ren Vor­ge­hen bei den Wind­vor­rang­zo­nen. Zum Hin­ter­grund: Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Müns­ter hat am 22. Sep­tem­ber in einem Nor­men­kon­troll­ver­fah­ren den Teil­flä­chen­nut­zungs­plan “Wind­vor­rang­zo­nen” abge­lehnt. Die Stadt Hal­tern habe zu viel Flä­che als Tabu­zo­ne erklärt und nicht aus­rei­chend Raum als Wind­vor­rang­zo­nen bestimmt.

Die vom Rat beschlos­se­nen Wind­vor­rang­zo­nen soll­ten eine soge­nann­te Ver­spar­ge­lung der Land­schaft ver­hin­dern. Rat und Ver­wal­tung waren vom Fach­in­sti­tut Fre­se inten­siv bera­ten worden.

Nach dem Urteil dür­fen nun Wind­rä­der im Stadt­ge­biet nach Bau­an­trag und Prüfung/Genehmigung durch den Kreis Reck­ling­hau­sen errich­tet wer­den. Die schrift­li­che Urteils­be­grün­dung des OVG liegt inzwi­schen vor. Eine Revi­si­on ist nicht zulässig.

Hier der Wort­laut des gemein­sa­men Antrags von SPD, FPD und WGH:

Sehr geehr­ter Herr Bürgermeister,

das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Müns­ter hat am 22. Sep­tem­ber 2015 im Nor­men­kon­troll­ver­fah­ren gegen die Stadt Hal­tern im Rah­men der Nor­men­kon­trol­le Bau­recht: sach­li­cher Teil­flä­chen­nut­zungs­plan der Stadt Hal­tern am See zur Aus­wei­sung von Kon­zen­tra­ti­ons­zo­nen für Wind­kraft­an­la­gen ent­schie­den. Die schrift­li­che Urteils­be­grün­dung und eine Bewer­tung des mit der Ver­tre­tung betrau­ten Rechts­an­wal­tes lie­gen inzwi­schen vor. Laut die­ser Ein­schät­zung blei­ben der Stadt Hal­tern am See zwei Alter­na­ti­ven im Umgang mit der Ansied­lung von Wind­ener­gie­an­la­gen (WEA). Neben einer Neu­pla­nung von Wind­vor­rang­zo­nen käme auch ein Ver­zicht auf Pla­nung in Fra­ge, was aller­dings bedeu­ten wür­de, dass die aus­schließ­li­che Pla­nungs­ho­heit zur Errich­tung von WEA beim Kreis Reck­ling­hau­sen lie­gen würde.
Die Frak­tio­nen von FDP, SPD und WGH stel­len daher fol­gen­de Anträ­ge (Punk­te 1+5) sowie Anfra­gen (Punk­te 2–4) an die nächst mög­li­che Rats­sit­zung. Gege­be­nen­falls ist zur Ein­hal­tung von Fris­ten (sie­he OVG-Urteil) eine Son­der­sit­zung notwendig:

1. Die Stadt Hal­tern am See wird auf­ge­for­dert, die für die Errich­tung von WEA mög­li­che pla­nungs­recht­li­che Gesamt­flä­che zu benennen.
2. Wel­che Flä­chen kön­nen tat­säch­lich als har­te Tabu­zo­nen bezeich­net werden?
3. War die dem Urteil zu Grun­de lie­gen­de Recht­spre­chung (sie­he schrift­li­che Urteils­be­grün­dung) dem beglei­ten­den Fach­in­sti­tut Fre­se nicht bekannt?
4. Wel­che pla­nungs­recht­li­chen Mög­lich­kei­ten sieht die Stadt Hal­tern am See zur Neu­fas­sung eines Teilflächennutzungsplanes?
5. Die Stadt Hal­tern am See wird auf­ge­for­dert, umge­hend eine Nicht­zu­las­sungs­be­schwer­de hin­sicht­lich der Nicht­zu­las­sung der Revi­si­on recht­lich zu prüfen.

Mit freund­li­chen Grüßen
gez. Kai Sur­holt (Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der FDP)

gez. Bea­te Plie­te (Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de SPD)

gez. Lud­wig Dei­ter­mann (Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der WGH)

SPD WGH FDP Wind­vor­rang 10102015

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