Partei- und Fraktionsvorsitzende Beate Pliete nimmt Stellung zur möglichen Erstaufnahmeeinrichtung auf Schacht 8 zwischen Haltern am See und Marl:
Zunächst ist festzuhalten, dass bis heute keine Entscheidung der Bezirksregierung Münster zur Einrichtung einer Erstaufnahmeeinrichtung auf Schacht 8 zwischen Marl und Haltern am See bekannt ist. Laut BM Klimpel wird diese Entscheidung in Kürze erwartet.
Die FDP rechnet vor, wie die Flüchtlingssituation mittels Dreisatz zu bewältigen sei. Wäre schön, wenn’s so einfach wäre. Doch das ist Traumtänzerei. Seit Merkels „Wir schaffen das“ suchen alle staatlichen Ebenen die Antwort nach dem „Wie“. Wie schaffen wir ausreichenden Wohnraum? Wie schaffen wir in Schulen Platz und ausreichend Personal, um Unterricht zu gewährleisten? Wo wird es Arbeit geben? Menschen, die zu uns kommen und Schutz vor Krieg, Folter und Vertreibung suchen, haben ein Recht auf Asyl oder nach der Genfer Flüchtlingskonvention vorläufig zu bleiben.
Mehr als 1,4 Millionen Menschen sind im vergangenen Jahr nach Deutschland gekommen. Für 2016 und die kommenden Jahre muss zumindest davon ausgegangen werden, dass weiterhin viele Menschen kommen werden, falls es nicht gelingt, die europäischen Außengrenzen zu sichern und vor allem die Fluchtursachen in den Herkunftsländern zu beseitigen. Wir brauchen zügige Asylverfahren, damit für alle Seiten klar ist, wie das Leben weitergehen wird. Menschen, die zu uns kommen, sind ein Spiegel ihrer Gesellschaft: vom Ingenieur über den Lehrer bis zum Handwerker wird alles dabei sein. Es wird auch jene geben, die genügend kriminelle Energie besitzen, auch im Gastland straffällig zu werden. Für jene gilt null Toleranz.
Halterns BürgerInnen haben bereits einen großartigen Beitrag geleistet, um die zu uns kommenden Menschen zu integrieren. Kleiderkammer, Sprachunterricht, Kulturgarten, Kinderbetreuung, Begrüßungsbeutel, Willkommencafé um nur einige Schlagwörter zu nennen, wären ohne ehrenamtliches Engagement nicht möglich. Dafür ein großes Kompliment und DANKE schön.
Falls eine Erstaufnahmeeinrichtung, deren Akzeptanz nicht durch eine willkürlich definierte Obergrenze gesteigert wird, auf Schacht 8 entstehen sollte, braucht es genügend Betreuungspersonal – Sozialarbeit, Psycholog. Betreuung, Security — vor Ort. Polizeipräsenz rund um die Einrichtung muss den BürgerInnen in Marl und Haltern am See die Sorge nehmen, sie seien durch die Neuankömmlinge bedroht. Die medizinische Versorgung muss ebenso sichergestellt werden. Bürgermeister Klimpel muss Entsprechendes von der Bezirksregierung unbedingt einfordern, damit die Akzeptanz der Halterner BürgerInnen für eine solche Einrichtung möglich ist.
Wir, die SPD, sind froh, dass Haltern keinen Platz für Rassismus und Diskriminierung hat und wir werden dafür arbeiten, dass es so bleibt.